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Polster und Möbelstoffe – des Sofas neues Gewand

Auch wenn das Sofa noch so ans Herz gewachsen ist, irgendwann ist kaum zu übersehen, dass der Polsterstoff schon reichlich abgenutzt ist. Ein Flecken, ein Brandloch oder das Muster, das vor früher so toll wirkte, kommt einem jetzt nur noch langweilig vor. Natürlich gibt es die Möglichkeit, gleich ein neues Sofa zu kaufen, aber wenn man sich nicht von seinem Lieblingssofa trennen will oder das Konto eine neue Couch gerade nicht hergibt, lohnt es sich, über einen Neubezug nachzudenken.

Möbelpolstereien bieten natürlich ihre professionelle Arbeit an, aber da Handwerk bekanntlich nicht nur goldenen Boden, sondern auch hohe Rechnungen hat, ist der Blick ins Internet eine Alternative, die ihre eindeutigen Vorzüge bietet. Für jeden Geschmack findet sich hier das passende Muster oder Material und das zu günstigen Preisen. Zubehör wie Polsternägel werden gleich mit angeboten. Oft besteht auch die Möglichkeit, sich ein Musterstück gegen einen geringen Unkostenbeitrag zusenden zu lassen und sich vor der endgültigen Auswahl ein genaueres Bild zu machen.
(Kostenlose Musterkarten gibt es hier: http://www.stoffkontor.eu/musterkarten/)Wichtig beim Facelifting für die Couch oder die Stühle ist jedoch, den richtigen Stoff auszuwählen. Polsterstoffe unterscheiden sich von normalen Kleiderstoffen. Sie sind völlig anderen Belastungen ausgesetzt. Neben weiteren Kriterien werden Möbelstoffe insbesondere auf ihre Strapazierfähigkeit getestet. Dazu wird das Martindale-Verfahren angewendet, bei dem die Verschleißbelastung durch Reibung bis zum Verschleiß von zwei Fäden gezählt wird. Für den privaten Gebrauch wird davon ausgegangen, dass ein strapazierfähiger Möbelstoff auf weicher Polsterung wie einer Couch 10.000 Reibungen aushalten muss und auf harter Polsterung wie bei einem Stuhl 15.000 Reibungen durchhalten sollte. Erst mit dieser Qualität handelt es sich um einen Stoff, der als Möbelstoff qualifiziert ist.
Bei den Polsterstoffen findet man deswegen zumeist festere Stoffe, die zudem noch über eine schwere Entflammbarkeit, Schmutzabweisung und Lichtbeständigkeit verfügen. Sehr beliebt sind Veloursstoffein einfarbig oder gemustert, die sich angenehm weich anfühlen. Man findet sie sowohl als Mischgewebe wie auch als reine Kunstfaser.Microfaser-Stoffe sind ebenfalls beliebt. Sie haben den großen Vorteil, dass sie mit besonderem Fleckenschutz ausgestattet werden können. Das ist zumeist eine Teflonschicht, von der Flüssigkeiten einfach abtropfen und aufgetupft werden können. Daneben fühlen sie sich ebenso angenehm an wie Velours und sind in zahlreichen Farben vertreten.

Naturfasern wie Baumwolle haben dagegen den Vorteil, dass sie ein geringes Allergiepotential haben und einen natürlichen Temperaturausgleich, durch den sie im Sommer immer kühl wirken und im Winter Wärme vermitteln. Als Naturprodukt weisen sie die typischen Faserunterschiede auf, die das Gewebe immer einzigartig erscheinen lassen.

Wenn schon ein neuer Bezug für die Möbel geplant ist, bietet sich vielleicht auch die Gelegenheit, aus der alten Stoffcouch eine Ledercouch zu machen. Bei den Polsterstoffen ist das durch Skai möglich. Skai ist eine andere Bezeichnung für Kunstleder und damit eine preiswerte Alternative zu echtem Leder. Es ist lichtbeständig und nicht sehr empfindlich gegenüber Reinigungsmitteln. Echtem Leder sieht es täuschend ähnlich und ist meist nur daran zu erkennen, dass es eine textile Rückseite hat, die nach Beziehen der Möbel aber ohnehin nicht mehr sichtbar ist.

Hat man sich für Material und Farbe entschieden, sollte man vor der Bestellung großzügig ausmessen, wie viel man davon bestellt. Bei Neubezug ist die benötigte Stoffmenge nicht zu unterschätzen, da der Verbrauch gerade an den Kanten und den Polsterecken hoch ist. Einfacher ist es, wenn nur abnehmbare Sitzpolster neu bezogen werden, denn wie Kissenbezüge ist die Materialmenge zusammen mit dem Zuschlag für die Nähte gut zu berechnen. Wird hingegen ein fester Bezug auf einen Rahmen genagelt – es bietet sich in dem Fall noch besser ein Elektrotacker an – kann ruhig großzügiger kalkuliert werden. Aus den Resten lassen sich gut ein paar Zierkissen nähen, die die neue Couch gleich noch ein Stück besser aussehen lassen.