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Regen-und Wasserfeste Stoffe

Textilien und Gewebe werden im Alltag für verschiedene Dinge verwendet, nicht nur für Kleidung, Zelte, Gartenmöbel, Markisen und Abdeckungen werden ebenso aus textilen Geweben gefertigt wie Taschen, Rucksäcke und Matten. Diese Gegenstände sind in der Regel ganzjährig oder zumindest zeitweise der Witterung ausgesetzt, müssen also zumindest wasserabweisend sein. Neben einigen Naturmaterialien, die mehr oder minder regenfest sind, gibt es auch künstliche Fasern, die wasserabweisend oder wasserdicht sind.

Outdoor-Mode

Funktionskleidung und Mode für das Tragen im Freien müssen mehr als nur regenfest sein – diese Kleidungsstücke müssen angenehm zu tragen und atmungsaktiv sein, und normalerweise werden hohe Ansprüche an das Design gestellt. Dementsprechend bestehen viele regenfeste Stoffe, die in der Mode Verwendung finden, aus Mischfasern. Ob sich das Material nun Goretex, Lycra, Sympatex, Nylon sonstwie nennt, ist dabei irrelevant: Es handelt sich um künstlich hergestellte Fasern auf der Basis von petrochemischen Grundstoffen. Auf der Basis natürlicher Fasern hergestellte Textilien, die die Bezeichnung Mikrofaser tragen (beispielsweise Lyocell aus Cellulose) sind nicht regenfest. Häufig wird Regenkleidung aus beschichteten Naturfasern hergestellt, weil diese angenehmer auf der Haut liegen. Baumwolle, Seide, Leinen und andere Fasern können relativ leicht mit einer dünnen Schicht Kunstfaser beschichtet werden, um sie wasserdicht zu machen. Das norddeutsche Ölzeug ist ein Beispiel dafür: Ein dicker, gewebter Leinen- oder Baumwollstoff ist auf der Außenseite mit Kautschuk oder PVC beschichtet. Moderne Regenkleidung kann auch ganz aus synthetischen Fasern gefertigt sein, und bei Schuhen kommt die Nanotechnologie zum Einsatz.

Gartenmöbel

Polstermöbel werden in den seltensten Fällen mit Bezügen aus natürlichen Fasern verkleidet, denn die verschmutzen zu leicht. Sowohl im Innenbereich als auch im Freien müssen Möbel einiges aushalten und sollten feuchtigkeitsabweisend sein, im Außenbereich sogar regenfest. Nylon oder Polyester werden hier häufig verwendet, denn die Kunstfasern sind witterungsbeständig und wasserfest. Außerdem lassen sie sich recht leicht reinigen – ein klarer Vorteil, wenn Gartenmöbel ganzjährig im Freien stehen. Ein weiterer Vorteil der Gewebe aus Kunstfasern ist ihr geringes Gewicht – ein Liegestuhl aus Alurohr mit Textilbespannung ist definitiv leichter zu transportieren als das gleiche Möbelstück, aus Rattan gefertigt.

Markisen und Zelte

Markisen zum Sonnen- und Regenschutz sowie Zelte und Sonnenschirme befinden sich in jeder Witterung im Freien. Sie bekommen Regen und Sturm ebenso ab wie Hagel, intensiven Sonnenschein und im Winter Schnee. Daher müssen sie aus wetterfestem Material sein – ein Baumwollgewebe mit Kautschukbeschichtung wäre kaum haltbar genug. Nylon und Polyester kommen hier zum Einsatz, häufig noch mit PVC beschichtet. Manche Markisen und Zelte sind mit PU oder Silikon beschichtet – vor allem letzteres gilt als besonders resistent gegen UV-Strahlung und Nässe.

Nanotechnologie …

… heißt das Zauberwort, das auch natürliche Textilien im Freien nutzbar macht. Denn dank der neuen Technik können Gewebe relativ kostengünstig sehr dünn beschichtet werden, so dass sie regenfest werden. Im Prinzip funktioniert diese Technik wie die Beschichtung von Ölzeug (Kautschuk oder PVC auf Baumwolle oder Leinen) und Zelten – allerdings sind die aufgetragenen Schichten so dünn, dass sie nicht mehr wahrgenommen werden. Die Polyesterschicht wird in feinsten Molekülen aufgetragen, die im Gewebe verschwinden und Schmutz, Wasser oder Öl einfach abperlen lassen. Zusätzlich sorgen neue High-Tech-Materialien in Polstermöbeln, Teppichen und Matten dafür, dass die Oberfläche der Möbel durchaus feucht werden darf: Sie nehmen schlicht kein Wasser auf und trocknen extrem schnell. Möglich wird das durch den Einsatz spezieller Schaummassen und Watten.

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Markisen und ihre Bespannung

So sehr man die Sonne und ihre wärmenden Strahlen gemeinhin auch liebt, so sehr schätzt man doch an allzu heißen Tagen ein schattiges Plätzchen. Das ging den Menschen in der Antike nicht anders. Und darum überrascht es nicht, dass bereits findige Römer und Griechen gespannte Stoffe als Sonnensegelverwendet haben. Ihnen wird die eigentliche Erfindung des textilen Schattenspenders zugeschrieben. – Für den Namen hingegen soll, zumindest der Legende zufolge, eine französische Adlige verantwortlich gewesen sein. So berichtet die Geschichte von einer Dame der gehobenen Gesellschaft, namentlich einer fränkische Marquise, die ihren in Militärdiensten befindlichen Gatten hin und wieder im Heerlager zu besuchen pflegte. Ihrem hellen Teint zuliebe soll sie für die Dauer ihrer Besuche das Aufspannen schattenspendender Tücher angeordnet haben.

Von der Marquise zur Markise war es sprachlich nicht weit und so mutet die Geschichte zumindest glaubhaft an. Technische Vorläufer der Markise, wie wir sie heute kennen, sind in jedem Falle die Markisen des 18. Jahrhunderts. Schon damals ließen sich bessergestellte Herrschaften die seinerzeit gerade in Mode kommenden Markisen als Sonnenschutzan die Fenster ihrer Häuser montieren. Da sie nicht nur vor der Sonne und vor neugierigen Blicken schütze, sondern zudem auch noch überaus dekorativ aussah, erlebte die Markise in jener Zeit einen wahren Boom. Der Beruf des Jalousien- und Rollladenbauers etablierte sich und mit ihm wurde auch die Technik der Markise verfeinert und weiterentwickelt.Heutige Markisen kann man getrost als Hightech-Produkte bezeichnen. Die im privaten Bereich beliebteste und am häufigsten verwendete Markise ist zweifelsohne die Gelenkarmmarkise. Darüber hinaus gibt es auch noch Objektmarkisen, Wintergartenmarkisen, Korbmarkisen, Markisoletten und Senkrechtmarkisen - für jede Fassadenart und für jeden Zweck ist die passende Verschattung zu finden. Doch eines ist allen gemeinsam: Sie alle sind nur so gut wie ihre Bespannung.

Der Markisenstoff, er ist so vielfältig, wie die Markisen selbst. Immer aber ist er ein Produkt, dass höchsten Belastungen standhalten muss. Markisen werden daher auch nicht wahllos mit buntem Tuch bespannt. – Die Materialien, die heute als Markisenbespannung eingesetzt werden, sind absolute Hochleistungsfasern.  – Siehe Youtube Film – Makisenwindtest ;-)

Eines der heute als Bespannung verwendeten Materialien ist Acryl. Diese Kunstfaser eignet sich hervorragend als Sonnenschutz und findet vorrangig bei Gelenkarmmarkisen und Wintergartenmarkisen Verwendung. Schon während der Herstellung der Acrylfasern werden diese eingefärbt und imprägniert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass auch starke Sonnenbestrahlung der Farbe der Markise nicht schaden kann. Zusätzlich macht die aufgetragene Imprägnierschicht die Fasern witterungsbeständig und schmutzabweisend. Doch Markisen aus imprägnierter Arcylfaser können noch mehr: Sie sind nicht nur ausgezeichnete Schattenspender, sie filtern zudem auch noch die hautschädigenden UV-Stahlen aus dem Sonnenlicht.

Alternativ zum Acryl kommt bei Gelenkarmmarkisen auch häufig PVC-beschichtete Polyesterfaser zum Einsatz. Hier kann man wählen, ob man lichtdurchlässige oder verdunkelnde Bespannung wünscht. Eine Bespannung aus beschichtetem Polyester hat den Vorteil, dass sie definitiv jede Witterung übersteht.

In Farbgestaltung und Musterwahl sind bei Markisenbespannungen praktisch keine Grenzen gesetzt. Am schönsten wirken Markisen gewöhnlich in hellen Sommer-Tönen. Gelb und Orange, gern auch in Kombination mit anderen Farben im beliebten Streifenmuster. Passend zu Fassadenfarbe und Baustil des Objektes ausgewählt, ist eine Markise auf jeden Fall ein effektiver Schattenspender und ein attraktiver Blickfang zugleich.