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Sommerstoffe

Die besten Stoffe für die Sommersaison liefern den perfekten, frischen und sommerlichen Look und bieten gleichzeitig einen einzigartigen, der heißen Jahreszeit entsprechenden Tragekomfort.
Die neue Sommermode ist farbenfroh. Blau und Rot, Pink und Flieder, Grün und Gelb und alles, was sonst noch leuchtet, kommt in schrillen Mustermixes, Blockstreifen, rabiaten Stilbrüchen und mit auffällige Accessoires zum Einsatz. Blüten- und Obstprints sowie sehr hübsche, feminine Kleider im Retrolook sind megaangesagt. Dazu gibt es lässige Tuniken in Kombination mit Chinos, Hot Pants oder Röhrenjeans.

Die Designer in den Modehochburgen dieser Welt verarbeiten dazu schwingende, sehr leichte und hochwertige Stoffe: Italiens Designerstar Ermenegildo Zegna kreiert „Cool-Effekt-Stoffe“. Hier sind die Textilfasern mit Anti-UV-Ausrüstung versehen, die eine Erwärmung des Materials verhindert. Holland & Sherry gehören zu den seiner perfekten Garbadine-Stoffe wegen berühmtesten Textilfirmen Großbritanniens. Seine Sommertwills besitzen die absolute Knitterresistenz der schweren Businessmaterialien und ermöglichen dennoch sowohl das perfekte sommerlich-leichten Business-Outfit wie auch unbekümmerte, coole Smart-Casual-Looks. Der italienische Traditionshersteller Loro Piana offeriert seine Edition „Tasmania“. Alle Stoffe sind grundsätzlich pflanzengefärbt und an Umwelt- und Hautfreundlichkeit derzeit international kaum zu toppende Trendsetter am Textilmarkt.

Internationale Spitzenproduzenten offerieren für die Sommersaison 2011 die federleichten Sommerstoffe in offener Webart. Dazu gehören kühlendes Leinen, Baumwolle, Cool-Wool-Sommerstoffe aus Freskozwirn, Florentiner Tüll, hochwertige Naturseide, Denim, Netztrikot, Satin, Batist, Popeline und Jersey oder die sommerlichen Funktionsstoffe, die Atmungsaktivität und Leichtigkeit mit den besten Trageeigenschaften kombinieren.

Die Stoffproduzenten gehen neue Wege. Nachhaltigkeit und Ökologie sind große Themen auf den Textilfachmessen. 2011 konnte man Stoffe aus Hanf oder anderen nachwachsenden Pflanzenfasern sehen, die ohne großen Aufwand an Energie oder Chemie verarbeitet werden können.

Alle genannten Attribute der modernen Sommerstoffe findet man konzentriert auf den Catwalks der Prêt-à-porter-Schauen der internationalen Fashiondesigner. Gucci zeigte in Mailand kleine, traumhaft eingefärbte Seidentops zu orientalischen Haremshosen. Salvatore Ferragiamo huldigt auf der Berliner Fashionweek den Farben Smaragdgrün und Azurblau in der femininen Attitude hauchzarter Chiffonkleider.Romantisch und sehr jung sind die meist rückenfreien Kleider des Hauses Cloe, Paris. Cloe zeigt Mode lediglich in Schwarz, Weiß, Nude und etwas Braun, dies dürfte dem coolen Cloe-Understatement entsprechen. Das Alexander McQueen-Label kommt mit dramatisch präzisen Schnitten und goldenen Kornährenapplikationen, die dem verwendeten ökolgischen Sommerleinen ein mildes Naturfeeling geben. Auf der Fashionwoche in Kopenhagen konnte man sehr viel Hippie-Retro sehen. Malene Birger kombinierte farbenfreudige Sommerstoffe mit applizierten Glitzersteinen und kleinen Stickereien. So gar nichts vom Hippiegirl haben die Models des Italieners Alessandro Dell‘ Acqua – eher was von Anna Magnani oder Sophia Loren. Er ist italienischer Meister im luxuriösen, ungewöhnlichen Materialmix. Faye Dunaway ist auch eine Diva, und wenn man zu deren Look noch den Stil bunter Pop-Art-Hausanzüge aus den 1970er Jahren mixt, hat man den Stil von Custo Barcelona. In Berlin zeigte er seine fantasievolle, extravagante und farbenfrohe Sommermode, die perfekte Liaison von buntem Lifestyle und guter Laune. Die Designs von Karl Lagerfeld für das Haus Chanel zeigten vollendete, junge, fast rockige Mode, geschickt eingesetzte Farbigkeit und bezaubernd schöne, leichte Sommermode.

Mehr denn je gilt im Sommer 2011: „Erlaubt ist, was gefällt“. Leichte, kühlende Sommerstoffe in den Farben des Regenbogens machen es möglich.

Künstliche Fasern

Chemische Verfahren lassen aus natürlichen Pflanzenfasern, meist Holz, lange Fasern für verschiedene Verwendungen entstehen. Viskose hat eine ähnliche Eigenschaft wie Baumwolle, bietet jedoch wegen der chemischen Aufbereitung weit mehr verschiedene Variationsmöglichkeiten als Baumwolle. Obwohl eine Kunstfaser, so ist Viskose doch natürlichen Ursprungs und behält seine positiven, natürlichen Eigenschaften bei, sie ist weiterhin biologisch abbaubar.

Während Viskose aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, werden reine Synthetikfasern ganz aus fossilen Stoffen wie Erdöl oder Erdgas hergestellt. Die aktuelle Diskussion um Nachhaltigkeit wird auch im Bereich synthetischer Stoffe Veränderungen nach sich ziehen, die letztendlich zu einem völligen Verzicht führen dürften.

Wissenschaftler versuchen Künstliche Spinnenseide – AMSilk -  Marktreif zu entwickeln -hier ein toller Beitrag über die Eingenschaften und Herstellung.

Stoffe sind 75.000 Jahre alt

Eine Unterart der Menschenlaus ist neben der Kopflaus die Kleiderlaus. Sie ist knapp einen halben Zentimeter groß, wird bis zu 40 Tage alt und kann nur menschliches Blut übertragen. Sie ist also auf den Menschen angewiesen. Genanalysen haben ergeben, dass sie vor etwa 75.000 Jahren entstanden ist. Sie lebt in Kleidern, also in Stoffen, die es für menschliche Kleidung schon damals gegeben haben muss.

Stoffe bestanden zunächst aus Naturfasern, die leicht verrotten und somit keine Jahrzehntausende überstehen können. Die ersten Baumwollstoffreste wurden etwa 5800 v. Chr. in Mexiko in einer Höhle entdeckt.

Wozu braucht der Mensch Stoffe
Die ersten menschlichen Kleidungsstücke waren wohl Felle, die dem Schutz vor Umwelteinflüssen diente. Sie sollten Wärme, Kälte oder auch Nässe abhalten. Nachdem Stoffe erfunden waren, konnten daraus Kleidungsstücke hergestellt werden, die ebenso zunächst wohl reine Schutzfunktionen hatten. Sehr früh allerdings dürfte Kleidung als Mittel der nonverbalen Kommunikation benutzt worden sein. Die Bewohner von Papua-Neuguinea trugen ihre Koteka, die Penishülle zwar als Schutz und fühlten sich ohne sie nackt, allerdings sollte mit deren Länge sicherlich ein bestimmter Eindruck bei den Damen, die nichts trugen, erweckt werden. ;-)